„Helios-Kliniken: Millionengewinne und knappes Personal“ titelte am Dienstag dieser Woche die Tagesschau. Auch im Krisenjahr 2020 hat der Klinik-Konzern Gewinne eingefahren und stellt Anlegern höhere Dividenden in Aussicht. Das alles auf Kosten des Personals in den Kliniken und der Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger, empört sich Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter für Dachau und Fürstenfeldbruck.
Seit Jahren kommt der Helios-Konzern, zu dem auch das Amper-Klinikum Dachau gehört, nicht aus der Kritik: Stellenabbau trotz bereits bestehender Personalknappheit, Überlastung der Angestellten bis hin zu Berichten von Notfällen, die nicht angenommen werden können. Für Michael Schrodi ist dies keine Überraschung: „Die Gewinne von privaten Klinikkonzernen gehen auf Kosten von Versorgungssicherheit, Versorgungsqualität und nicht zuletzt auf Kosten des Personals.“ Doch die Schlagzeilen machen ihn in Anbetracht der schwierigen Situation des Pflegepersonals in der Pandemie besonders wütend: „Wenn unsere Kliniken in Pandemie-Zeiten von Seiten des Bundes mit Milliarden unterstützt werden, wie kann es dann sein, dass Helios Gewinne an seine Anleger ausschüttet anstatt in mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen zu investieren?“
Auch das Helios-Amper-Klinikum Dachau steht immer wieder in der Kritikwegen zu hoher Arbeitsbelastung des Personals, schnellen Wechseln von Verantwortlichen und Beschwerden von Patientinnen und Patienten wegen schlechter Versorgung. Zuletzt hatte im November 2020 ein Brief von über 50 Angestellten des Klinikums an die Süddeutsche Zeitung für Aufsehen gesorgt.
Für Michael Schrodi sind die Probleme Folge einer generellen Fehlentwicklung:„Die Privatisierung der Gesundheits-und Pflegeversorgung war und ist ein Fehler. Die Privaten machen es eben nicht besser, im Gegenteil. Anders als in Dachau hat sich im Landkreis Fürstenfeldbruck die SPD durchgesetzt und das Krankenhaus dort wurde nicht privatisiert. Auch hier gab und gibt es Befürworter einer Privatisierung. Das muss dauerhaft verhindert werden. Kliniken dienen der Daseinsvorsorge und gehören in die Hand der Kommunen. Das ist mein erklärtes Ziel, für das ich mich in der nächsten Legislaturperiode in Berlin weiter einsetzen will. Um das zu erreichen, brauchen wir aber eine Mehrheit jenseits von CDU/CSU.“