Wer wann gegen Covid 19 geimpft werden soll, darüber gab es noch vor drei Monaten klare Vorgaben: Zunächst waren es die über 80-Jährigenin Pflegeheimen, dann das Pflegepersonal und alle, die im Krankenhaus und in Pflegeheimenarbeiten. Es ging darum, besonders gefährdete Gruppen zu schützen.
„Nun sollten schnell die Beschäftigten im Lebensmitteleinzelhandel an der Reihe sein“, sagt Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter. „Sie sind seit mehr als einem Jahr zuverlässig zur Stelle, arbeiten stundenlang mit Maske, können weder –wie viele andere –im Homeoffice Kontakte vermeiden, sondern sind während ihrer Arbeitszeit unablässig für die Kunden freundlich und kompetentansprechbar.“ Er fordert, dass die Vorgaben der Impfreihung an die Realität angepasst werden sollen: „Die Beschäftigten im Lebensmitteleinzelhandel haben aufgrund ihres Berufs ein höheres Risiko sich anzustecken. Gerade die Tage vor den Osterfeiertagen haben doch gezeigt, dass dorttrotz Abstandsgebot oft Enge zwischen den Regalen herrscht. Und die Angestellten müssen auch in diesen Phasen Regale auffüllenund Kunden beraten, damit die Menschen ihre Einkäufe erledigen können.“ Dass viele in diesem Bereich zum Mindestlohn und ohne anständige Tarifverträge arbeiten müssen, ärgert Schrodi. Das liegt auch daran, dass es in dieser Branche oft nur Anstellungen auf 450 €-Basis gibt. „Was wir brauchen, sind gute Arbeitsverträge mit Tarifbindung“, wünscht sich der SPD-Bundestagsabgeordnete und plädiert zusätzlich für mehr Gesundheitsschutz der Beschäftigten. „Vor einem Jahr –zu Beginn der Pandemie –wurde in Deutschland fürdiejenigen geklatscht, die für unsere Gesellschaft arbeiten. Die Heldinnen und Helden von damals sind die gleichen geblieben“, sagt Schrodi. „Sie verdienen heute nicht mehr als damals, aberauch das Klatschen bleibt inzwischen aus. Zeigen wir unsere Wertschätzung den Menschen an der Kasse von Aldi, Edeka und den vielen anderen Lebensmittelgeschäften, setzen wir uns gemeinsam für ihre Gesundheitein:Rücken wir sie auf der Prioritätenliste nach oben!“