Vermögensungleichheit in Deutschland noch höher als bisher angenommen

Die neu veröffentlichte Studie des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) hat es in sich. Bisher gab es kaum empirisch gesicherte Informationen zu MillionärInnen und ihren hohen Vermögen. Die WissenschafterInnen vom DIW bringen nun Licht ins Dunkle und die Berechnungen zeigen, dass die Konzentration der individuellen Nettovermögen sogar noch höher ist als bislang angenommen.

Dazu heißt es in der Studie:

„Die oberen zehn Prozent besitzen demnach gut zwei Drittel des gesamten individuellen Nettovermögens, zuvor war man von knapp 59 Prozent ausgegangen. Das reichste Prozent der Bevölkerung vereint rund 35 (statt knapp 22 Prozent) des Vermögens auf sich.“

Welche Schlüsse sollte die Politik aus diesen neuen Erkenntnissen ziehen?

Die SPD setzt sich seit für eine Verschiebung der Steuerlast ein, weg von ArbeitnehmerInnen mit niedrigen und mittleren Einkommen. Die befristete Mehrwertsteuersenkung ist eine Maßnahme, von der genau diese Einkommensgruppen besonders profitieren. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen uns die Dringlichkeit einer noch gerechteren Besteuerung von hohen Einkommen. Wer sehr viel hat, muss auch eine größere Verantwortung für das Gemeinwohl übernehmen.
Wir als SPD-Fraktion fordern in unserem aktuellen Positionspapier „Corona-Krise und Ungleichheit“ deswegen eine Debatte über eine Vermögenssteuer für die ein bis zwei Prozent der größten Vermögen und eine höhere Erbschaftssteuer auf große Erbschaften.

→ Hier finden Sie die komplette DIW Studie

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